Nichts Neues? | X+138

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Einige fragen ob ich keine Lust mehr habe, zu schreiben. Ob es nichts Neues gibt….?
Doch, ich schreibe! Aber es gibt auch sehr viele Dinge, die sehr privat sind. Diese sind dann nicht für die Öffentlichkeit einsehbar. Nur ich kann sie sehen. Es geht ja zum Teil auch um tiefe Gefühle. Und mal ehrlich, alles hat eine Grenze. Es ist ja mein Blog, wie ich das Auslandsjahr von Alina sehe und nicht ein Blog, der ihr Auslandsjahr dokumentieren soll. Das könnte ohnehin nur Alina selber. Also, keine Sorge – es werden auch wieder Interessante Dinge für die „Öffentlichkeit“ kommen. Gerade aber ist eine dynamische Phase, wo es Inhaltlich um sehr private Dinge, Gefühle etc. geht. Auch das gehört offensichtlich zum großen „Projekt Auslandsjahr der Tochter „dazu.

Ihr versteht das – ich bin mir sicher. Bis dahin!

Scampis dort, Scampis hier | X+ 127

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Kaum zu glauben, ihr habt in Australien noch nicht gegrillt. Das wird dir bewusst als ich dir heute morgen erzähle, dass wir uns einen neuen Gasgrill zu unserem Hochzeitstag „gegönnt“ haben. Ein von mir langersehnter Wunsch: Ein Napoleongrill. Alle Welt denkt ja, Webergrill sei der König. Das aber ist stark Marketing gesteuert. Der wahre Porsche unter den Grills kommt von Napoleon 🙂 So, das weißt du jetzt auch. Du sagst, ihr habt auch einen Grill, diesen aber noch nie benutzt. Er stünde verdreckt in der Ecke herum und es scheut deine Gastmutter vor dem Saubermachen. Ich erzähle dir, dass du ihn nur für 20 Minuten bei geschlossenem Deckel voll aufgeheizt brennen lassen musst. Danach würde im Grill definitiv nichts mehr Leben. Eine Art „Pyrolyse. Wie bei unserem Herd zu Hause. Von außen könne man ihn ja dann einfach etwas abwischen. Offensichtlich hat dich das angestachelt. Zum Abend hin – bei uns ist es Nachmittag – schickst du ein Kurzvideo von einem leckeren Gericht. Kartoffelecken und Scampis. Das sieht sehr gut aus und ich freue mich schon, wenn unser Grill endlich geliefert wird. Als ich zum späteren Zeitpunkt noch so durch Insta flippe, sehe ich deine Glückwünsche zu unserem Hochzeitstag. Du hast das Bild mit dem Lied von Mama und mir – Stääne von den Klüngelköpp – unterlegt. Nun, die Scampis haben mich dann inspiriert – so sind Mama und ich heute Abend noch zu unserem Spanier Tinto-y-Blanco gefahren und haben es uns dort gut gehen lassen… 🙂

Video: Privat
Foto: Privat

Fast schon Wintereinbruch | X+121

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In Australien beginnt kündigt sich der Winter an. Nicht ganz so schlimm wenn man bedenkt, dass die Durchschnittstemperatur dort so um die 21°C beträgt. In den Nächten kann es mit 15°C dann auch schon mal etwas kühler werden. Wir telefonieren und ich sehe dich mit einem Kapuzenpulli sitzen. Nichts ungewöhnliches, wenn die Kapuze nicht gerade aufgezogen ist. Aber du bist dick eingemummelt in einer Decke und sitzt auch noch vor dem Ofen. Was ist los, frage ich? Du sagst, es wäre furchtbar kalt. Ihr hättet Regen und es wäre nur 14°C warm. Das bist du nicht gewöhnt und viel schlimmer, es gibt keine Heizung im Haus. Die Häuser brauchen in dieser Klimazone für gewöhnlich auch keine Heizung. Sie besitzen vielleicht maximal einen kleinen Elektroofen im Wohnzimmer. Selbst deine Gastmutter ist über die aktuelle Temperatur überrascht – sie sitzt auch in einer Decke bei dir. Puh, hoffentlich ist das nur von kurzer Dauer, denke ich. Ein Blick auf den aktuellen Wetterbericht verrät jedenfalls, dass es morgen wieder wärmer werden soll. Ganze 21°C wieder. Das beruhigt. Der heute Tag sieht in der Tat auf der Wettervorhersage miserabel aus. In der Nacht hättest du schon mit unzähligen Decken im Bett geschlafen. Nun, wollen wir dem Wetterbericht einmal glauben schenken und dann sieht die Welt morgen wieder „wärmer“ aus.

Quelle: https://www.wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=au&stat=94294

Vatertag | X+119

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Heute ist Vatertag. Ein Tag, den ich ja bereits seit 15 Jahren feiern darf – ihn aber auch vorher schon gut gepflegt habe. Eigentlich kann ich ausschlafen, ich bin mit ein paar Kameraden des Landsturms um 10 Uhr zum Frühstück uns anschließendes Grillen verabredet. Aber exakt um 5:55 Uhr bin ich wach. Gut, ich stehe auf und werkel hier und da ein bisschen. Deutlich später ist auch Mama wach und während ich den Rasen wässere, kommt sie mit deinem Videoanruf um die Ecke. Ihr beide wünscht mir einen schönen Vatertag. Leider, so sagst du, ist dein Geschenk noch nicht bei mir eingetroffen. Die Post und Corona… Was es denn ist, frage ich. Da ich es ja ohnehin heute bekommen hätte, verrätst du es mir. Hätte ich mir gewünscht, sagst du. Ok, da fällt mir der Flaschenöffner ein. Ja, ein Flaschenöffner. Aber nicht irgendeiner. Sondern einen, den man an der Wand befestigen kann. Im Keller. Neben dem Kühlschrank. Wünsche ich mir schon seit Jahren. Gut, kann man sich auf einfach mal so kaufen. Hab ich aber nie gemacht. Schön, dass er jetzt kommt und somit auch mit einer „Geschichte“ verbunden ist. Vatertag, Australien, Corona.

Im Laufe des Tages, ich bin beim Grillen, checke ich mal so die sozialen Medien. Und ich sehe, du feierst mich auch auf Insta.

„Happy Father´s Day to the best dad ever! I love you so much and I´m thankful for everything you´ve done for me „

Ich bin ehrlich, ein paar Bierchen intus und etwas emotionaler drauf, laufen mir ein, zwei Tränchen. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir beide es gerade in den letzten Tagen „etwas schwieriger“ miteinander haben. Eine Phase. Geht vorbei. Ich bin mir sicher und du dir auch.

Rosamunde Pilcher in Down Under | X+108

Oder Muttertag dort und hier….

Seit zwei Wochen habe ich bereits dein Geschenk für Mama hier. Du hast dir Gedanken über ein Geschenk gemacht, dich selbstständig erkundigt und es bestellt. Ich sollte es für dich annehmen, verpacken und am heutigen Tag dann der Mama übergeben. Ich bin gerade aufgestanden und habe schon eine Nachricht von dir: „Guten Morgen. Ruf mich an, wenn du wach bist“. Hab ich dann gemacht und ich zeige dir das eingepackte Geschenk. Du bist erfreut und möchtest, dass wir jetzt zur Mama gehen. Die liegt noch im Bett und schläft, keine ganz so gute Idee aber ich weiß, wie du da jetzt auf heißen Kohlen sitzt. Wir versuchen es mal, ist unsere Idee. Langsam schleiche ich mich ins Schlafzimmer rein und versuche behutsam zu vermitteln, Alina ist hier im Videotelefonat. Direkt bringe ich das Geschenk ins Spiel um die Antwort „können wir das nicht später machen“ zu umgehen. 😀
Mama hat es ausgepackt und ist natürlich noch verpennt – aber sie freut sich. Vermutlich werde ich gleich die Laune, ob des frühen Aufweckens, abbekommen…. 😀 Aber das ist es ja wert.

Du selber hast heute Morgen mit deiner Gastmutter einen kleinen Muttertagsbrunch für Freunde ausgerichtet. Der Tisch ist sehr nett gedeckt und schickst ein Foto davon. Ich muss unweigerlich an Rosamunde Pilcher denken. In den Romantikschnulzen sieht es auch oft so aus. Da bin ich aber froh, dass Packpapier mit den rosa Flamingos gewählt zu haben. Es passt dann ja zu eurer Dekoration – weiß, rosa.

Fernwartung Laptop | X+106

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Der Tag beginnt etwas hektischer als sonst. Während ich unter der Dusche bin, versuchst du mich per Videoanruf zu erreichen. Per WA hast du schon geschrieben. Dein Laptop funktioniert nicht. Genau mein Ding am frühen morgen, wo ich eigentlich mein Morgenritual mit Kaffee, Zeitung und „in den Tag starten“ pflege. Das ist mir sogar so wichtig, dass mich Mama in dieser Zeit morgens in Ruhe lässt und nicht anspricht. Jeder hat ja so seine Gewohnheiten. Nachdem ich mich angezogen habe telefonierst du schon mit Mama. Jetzt kommt mein Einsatz. Du berichtest kurz: Dein Laptop funktioniert nicht. Was er denn macht, oder eben nicht macht, frage ich. Der Bildschirm ist schwarz. Gut denke ich, wenigstens nicht blau. Ein Bluescreen bei Windows kann nämlich ziemlich blöd sein…

Ich frage, ob du ihn am Strom angeschlossen hast. Du quittierst die Frage ziemlich schnippig mit „Ja klar!“. Puh, geht ja schon gut los. Kurze Ansage von mir, dass ich in deinen Augen jetzt vielleicht blöde Fragen stelle, die Beantwortung für meine Diagnose aber enorm wichtig sind. Ich lasse mir über Video deine Tastatur zeigen. Möchte sehen wo die einzelnen Tasten sind, die du jetzt in unterschiedlichen Kombinationen einmal drücken sollst. Das gehen wir der Reihe nach durch. Keine Veränderung. Kacke! Was ist denn genau passiert – wie ist es zu dem „Laptop geht nicht mehr“ genau gekommen, frage ich. Deine Antwort hilft mir auch nicht weiter. Also noch eine blöde Frage, hast du den Laptop schon einmal komplett Aus und wieder An geschaltet? „Ja“, sagst du und zeigst mir das über Video noch einmal. Das macht mich stutzig, weil nach dem Ausschalten immer noch Lämpchen blinken. Ich vermute, du hast den Ausschalter nur kurz gedrückt und somit den Schlafmodus aktiviert. Und in diesem scheint sich das Gerät aufgehangen zu haben. „Drück den Ausschalter jetzt noch einmal länger, bis auch alle Lämpchen ausgehen“. Das machst du und schwups, jetzt ist er wirklich aus. Bitte noch 15 Sekunden warten und wieder starten, sage ich. Hey, das Ding fährt hoch – er geht wieder. Ein fröhliches Dankeschön fliegt mir entgegen. Gott sei Dank!

Dann kann ich ja jetzt in meinen Tag starten. Aber erstmal muss ich mich dafür auch kurz „resetten“.

Null! | X+104

Heute morgen, bei meinem täglichen Blick durch die Nachrichtenwelt, sehe ich die Zahl „Null“. Null aktive Coronaerkrankte in Townsville. Damit sind alle 24 ehemalig Infizierten in deinem Ort genesen. Klar, die Zahl sagt nichts über die Dunkelziffer aus – also diejenigen, die ohne Wissen, weil ohne Symptome, infiziert sind. Aber dennoch ist es eine wichtige Größe. In ganz Queensland gibt es noch 52 aktive Fälle von seinerzeit 1.043 gemeldeten Personen. Auch das ist sehr überschaubar. Ab Montag wirst du wieder in die Schule gehen. Damit ist die Phase des Online Schooling früher beendet als geplant. Der Alltag normalisiert sich langsam wieder. Du bist froh, auch die anderen Mitschüler wiederzusehen. IN den letzten Wochen hast du deutlich weniger erlebt als die Wochen zuvor. Dennoch bereust du deinen Auslandsaufenthalt bislang nicht. Warum auch? Er bringt dich, trotz der Coronazeiten, in vielerlei Hinsicht weiter.

Sunset in Down Under | X+ 101

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Video: Privat, Programm: iMovie, Musik: iMovie -Becloud

Heute morgen beim Frühstück, bei dir ist es früher Abend, haben wir uns kurz ausgetauscht. Es gibt nichts sonderlich Neues zu berichten. Du bist am Strand und genießt den Sonnenuntergang. Deine Gastmutter telefoniert derweil an der Promenade. Du schickst ein kurzes Video und lässt uns an deinen Eindrücken teilnehmen. Während dein Sonntag sich langsam dem Ende zuneigt, haben wir unseren heute noch vor uns.

Abschiedsbuch | X+98

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Als wir dich am Flughafen verabschiedeten, hast du noch eine Überraschung von uns bekommen. Ein Abschiedsbuch mit Wünschen aller Menschen, denen du etwas bedeutest. Mama hat über drei Wochen daran gearbeitet und alles organisiert. Du hast es am Flughafen nur sporadisch durchgeblättert. Du sagtest, du würdest es später in Ruhe lesen. Immer wieder hören wir von Freunden, dass du dich bei ihnen gemeldet und dich für das Abschiedsbuch bedankt hast. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich diesem Buch ein besonders Posting widmen möchte:

Das Buch besteht aus 75 Seiten. Jede einzelne Seite ist mit viel Liebe zum Detail von Familienmitgliedern, Freunden und Wegbegleitern gestaltet worden. Die Organisation war wirklich eine Mamutaufgabe für Mama. Es musste ja auch alles geheim bleiben. Zum Teil wurden die leeren Seiten an entferntere Personen per Post verschickt. Noch an deinem Abreisetag erhielt Mama einzelne Seiten zurück. Während du noch in deinem Zimmer warst, haben wir im Büro daran gearbeitet. Aber die Mühe war es wert. Schon alleine für den Augenblick, als du es zum ersten Mal gesehen hast. Du hast dich riesig gefreut. Sicherlich warst du auch das eine oder andere Mal überrascht. Vielleicht auch über die Wünsche deiner ersten Kindergärtnerin. Tanja begleitet dich sprichwörtlich schon dein ganzen Leben. Ihr seid heute nämlich noch befreundet und seht euch regelmäßig.

Am Anfang hat Mama etwas über Australien geschrieben, ein paar Hotspots aufgezählt und einen Vergleich zwischen Bonn zu Townsville gezogen. Dann folgen die Seiten von Mama und mir. Anschließend von allen anderen. Einige haben dir Umschläge beigefügt – diese sollst du erst an besonderen Tagen öffnen. Beispielsweise an deinem Geburtstag. Andere haben dir Glücksbringer angeheftet und viele weiter Ideen wurden umgesetzt. Ich glaube, dieses Buch wird dich dein Leben lang begleiten. Es erinnert dich immer an dieses unglaubliche Abenteuer.

Was ich dir geschrieben habe, ist kein Geheimnis:

Meine kleine Maus,

die letzten Tage waren sicherlich anstrengend für Dich. Ständig den nörgelnden Papa um sich herum mit immer neuen Anforderungen was Australien betrifft. Vermutlich bist Du jetzt froh, dass Du erst einmal Ruhe vor mir hast. Aber warte nur ab, wenn wir das erste Mal Facetimen und ich Dich mit meinen Fragen löchere.

Ich will Dir jetzt nicht erzählen wie viel Sorge ich um Dich habe, sondern vielmehr, wie STOLZ ich auf Dich bin. Meine kleine Maus geht mit 15 Jahren in ein völlig unbekanntes Land, wirklich weit weg der Heimat. Ganze 15.052 Km bist Du für 317 Tage von uns entfernt. Dazu gehört eine ganze Menge Mut und viel Selbstvertrauen. Alles Dinge, die wir Dir in all den letzten Jahren mit auf den Weg gegeben haben.

Es wird sicherlich Momente geben in denen Du zweifelst – vielleicht an der Sache oder aber auch an Dir selbst. Aber ein Vogel hat niemals Angst davor, dass der Ast unter ihm brechen könnte. Nicht, weil er dem Ast vertraut, sondern weil er seinen eigenen Flügel vertraut.

Wir haben Dir viele Grenzen gesetzt und Dich oft geerdet – aber wir haben Dir auch Flügel verliehen indem wir Dir vertrauen und Dich haben eigene Erfahrungen sammeln lassen. Jetzt nutze Deine Flügel für Dein vielleicht größtes Abenteuer in Deinem Leben. Sammle noch mehr Erfahrung und lerne Neues kennen. Geh weiterhin selbstbewusst durchs Leben und besinne Dich dabei immer auf das was Du bist: Ein ganz wundervoller Mensch den ich sehr, sehr liebe!

Papa“

Video: Privat, Programm: iMovie, Musik: iMovie

3 Monate oder 91 Tage | X+91

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Heute vor drei Monaten haben wir dich nach Australien verabschiedet. Von deinen 317 Tagen bist du nun bereits 91 Tage dort und wirst noch 226 weitere Tage bleiben. Wie geht es mir damit? Ich frage mich, ob der Begriff „Alltag“ der Richtige ist? Genau genommen, Ja! Und das bedeutet nicht, dass ich dich nicht vermisse oder du mir egal bist. Viele fragen mich: „Wie läuft es bei euch, ich könnte das ja nicht“. Warum denn eigentlich nicht, denke ich dann? Weil man es dem eigenen Kind nicht zutraut oder weil man seine eigenen Bedürfnisse voranstellt? Nicht loslassen will, möchte, kann? Es soll sie ja geben – die Helikoptereltern. Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh und dankbar, dass wir alle diese Erfahrung machen dürfen. Du, Mama und ich. Wenn ich ganz tief in mich hineinspüre, dann empfinde ich stolz! Ich bin stolz auf dich – unheimlich stolz! Nicht nur, weil du mit deinen 15 Jahren dieses Abenteuer angegangen bist sondern auch, weil du bereits eine zusätzliche Herausforderung dort meisterst: Die aktuelle Coronakrise. Du hast in dieser Zeit erlebt, wie unterschiedlich Menschen damit umgehen: Deine Freundinnen, die nach Hause wollten oder von anderen Freundinnen, deren Eltern ihre Kinder zu Hause haben wollten. Die meisten haben Australien bereits nach wenigen Wochen wieder verlassen. Und keiner kann sagen, was ist richtig und was ist falsch. Heute morgen, bei dir ist es bereits 16 Uhr, haben wir telefoniert. Du chillst und schaust etwas Netflix. Die Schule hat für dich seit Montag wieder begonnen – auch hier eine neue Erfahrung: Online Schooling. Du kommst aber recht gut damit klar. Nachdem du anfänglich mit deiner Freundin, die gerade in deine Nachbarschaft gezogen ist, gemeinsam vor dem Laptop saßt, lernst du nun lieber alleine. Das findest du effektiver. Auch hier, eine Selbsterfahrung. Das hast du alleine entschieden. Du bist dir sehr bewusst, was gut oder weniger gut für dich ist. Ich frage dich wie du die drei Monate empfindest? Ob sie dir lange vorkommen? Nein, auch du berichtest von einem gewissen Alltag. Dieser ist zwar gerade etwas eingeschränkt aber absolut erträglich, wie du sagst. Du meisterst das alles sehr selbstbewusst. Ich bin stolz mein Schatz!

Nach unserem Telefonat habe ich ein Blick auf die aktuellen Corona-News in Queensland geworfen. Das gehört mittlerweile zu meinem Standard morgens. In den letzten 24 Stunden vermeldete Queensland zwei neue Infiziert. Die Zahl ist damit auf 1.026 gestiegen. Davon sind bereits 738 Personen wieder genesen. Nur 20 Personen befinden sich im Krankenhaus. In deiner Stadt, Townsville, gibt es noch 5 aktive Fälle, 19 Personen sind genesen. Sehr überschaubar. Die Statistikseite von Queensland ist überarbeitet worden. Finde ich sehr gelungen.

Die neue Seite findet man hier:
https://www.qld.gov.au/health/conditions/health-alerts/coronavirus-covid-19/current-status/statistics