Figaro. Eine Katastrophe in zwei Akten | X+140

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Mama und ich frühstücken. Du rufst an zeigst ein Bild von der Nachbesserung. What the hell is this? Es ist zwar etwas besser – aber leider immer noch versaut. Ich kann das so schreiben, da wir es dir auch offen und ehrlich gesagt haben. Immerhin, wenn du die Haare zu einem Zopf bindest, sieht es gut aus. Vorne und an den Seiten passt es – nur eben hinten nicht. Zu allem Überfluss war der Figaro auch noch unfreundlich zu dir. Deine Stimmung schwindet und mein Puls steigt. Wir suchen gemeinsam nach einer Lösung.

Wir diskutieren die Möglichkeiten: Noch einmal zur Nachbesserung oder einen anderen Friseur aufsuchen? Den, den du eigentlich schon ausgesucht hattest bevor du die Empfehlung bekommen hast. Der Plan: Du fährst morgen an deinem Geburtstag zu deinem seinerzeit favorisierten Friseur. Ich wünsche mir insgeheim, dass die Rettung ein Geburtstagsgeschenk für dich ist. Nebenher besprechen wir den Fall mit Nadja, deiner Friseurmeisterin hier in Deutschland. Sie ist eine ganz herzliche – vermutlich heißt ihr Salon daher auch Herzlicher 🙂

Sie gibt uns noch ein, zwei Tipps mit auf dem Weg, was du dem Friseur sagen sollst. Auch schickt sie ein Foto von deiner letzten Balayage von ihr. Was für ein Unterschied! Das ist Handwerkskunst. Wir bleiben optimistisch und ermutigen dich. Dennoch können wir uns den Hieb nicht verkneifen „Hättest du besser mal auf Mama und Papa gehört“.

Ein weiterer Anruf ereilt uns. Du sitzt mit deiner Gastmutter im Auto und bist ganz glücklich. Du bedankst dich für die „Schlappen“. Hä, was? Deine Gastmutter hat unsere eigentliche Überraschung für morgen heute mit dir eingekauft. Du hast deine „Pumaschlappen“ in Deutschland vergessen und vermisst sie. Ich denke nicht so schlimm, damit läuft man ja auch nicht in der Öffentlichkeit herum. Aber die Jugend ist da offensichtlich heute etwas anders.

Wir haben organisiert, dass deine Gastmutter unter anderem diese Schlappen für uns einkauft, verpackt und dir morgen überreicht. Ein weiteres Paket nach Australien war uns zu unsicher. Wir haben da ja schon unsere Erfahrungen machen dürfen. Deine Gastmutter wollte aber sichergehen auch die richtigen Schlappen zu besorgen, in der richtigen Größe. Deswegen hat sie dich mit zu dem entsprechenden Laden genommen. So ganz kann ich es nicht verstehen, weil wir ihr ganz konkret Fotos geschickt und auch die Größe mitgeteilt haben. Nun gut. Du freust dich wie Bolle und für einen Augenblick scheint der Frust über deine Haare vergessen zu sein. Es fühlt sich gut an, dich lächeln und glücklich zu sehen. Natürlich wissen wir, dass da noch was kommt.

Morgen. In wenigen Stunden wenn es heißt: „Sweet Sixteen“

Foto: Privat
Friseursalon Herzlicher Pützchen Nadia Dummann
Quelle: https://friseursalon-herzlicher.de/

Rosamunde Pilcher in Down Under | X+108

Oder Muttertag dort und hier….

Seit zwei Wochen habe ich bereits dein Geschenk für Mama hier. Du hast dir Gedanken über ein Geschenk gemacht, dich selbstständig erkundigt und es bestellt. Ich sollte es für dich annehmen, verpacken und am heutigen Tag dann der Mama übergeben. Ich bin gerade aufgestanden und habe schon eine Nachricht von dir: „Guten Morgen. Ruf mich an, wenn du wach bist“. Hab ich dann gemacht und ich zeige dir das eingepackte Geschenk. Du bist erfreut und möchtest, dass wir jetzt zur Mama gehen. Die liegt noch im Bett und schläft, keine ganz so gute Idee aber ich weiß, wie du da jetzt auf heißen Kohlen sitzt. Wir versuchen es mal, ist unsere Idee. Langsam schleiche ich mich ins Schlafzimmer rein und versuche behutsam zu vermitteln, Alina ist hier im Videotelefonat. Direkt bringe ich das Geschenk ins Spiel um die Antwort „können wir das nicht später machen“ zu umgehen. 😀
Mama hat es ausgepackt und ist natürlich noch verpennt – aber sie freut sich. Vermutlich werde ich gleich die Laune, ob des frühen Aufweckens, abbekommen…. 😀 Aber das ist es ja wert.

Du selber hast heute Morgen mit deiner Gastmutter einen kleinen Muttertagsbrunch für Freunde ausgerichtet. Der Tisch ist sehr nett gedeckt und schickst ein Foto davon. Ich muss unweigerlich an Rosamunde Pilcher denken. In den Romantikschnulzen sieht es auch oft so aus. Da bin ich aber froh, dass Packpapier mit den rosa Flamingos gewählt zu haben. Es passt dann ja zu eurer Dekoration – weiß, rosa.

Sunset in Down Under | X+ 101

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Video: Privat, Programm: iMovie, Musik: iMovie -Becloud

Heute morgen beim Frühstück, bei dir ist es früher Abend, haben wir uns kurz ausgetauscht. Es gibt nichts sonderlich Neues zu berichten. Du bist am Strand und genießt den Sonnenuntergang. Deine Gastmutter telefoniert derweil an der Promenade. Du schickst ein kurzes Video und lässt uns an deinen Eindrücken teilnehmen. Während dein Sonntag sich langsam dem Ende zuneigt, haben wir unseren heute noch vor uns.

Home Schooling | X+84

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Die aktuelle Entwicklung in Australien ist positiv zu bewerten. Die Fallzahlen der Neuinfektionen für Gesamtaustralien sind weiter rückläufig. In Queensland entsprechend rückläufig und in Townsville, deiner Stadt, hat es seit dem 08.04.2020 keinen weiteren bestätigten Fall gegeben. Von 23 bestätigten Fällen sind 11 bereits wieder genesen. Australien macht in Sachen Corona-Krise meines Erachtens einen guten Job. Heute kommt eine Mail von deiner Schule. Darin heißt es, dass die ersten fünf Wochen nach den Ferien der Unterricht von zu Hause Online stattfindet. Im Vorfeld wurden bereits die technischen Einrichtungen abgefragt und entsprechend gecheckt. Respekt! Du bist mit der Situation recht entspannt. Ohnehin freust du dich, da gerade erst eine Schulkameradin mit ihrer Mutter direkt in deine Nachbarschaft gezogen ist – nur fünf Minuten von dir entfernt. Das findest du super, keine langen Wege um sich zu treffen. Doch du stellst fest, die Jugendlichen in Australien gehen fast alle einem Nebenjob nach. Demnach hat sie, weil Ferien sind, aktuell wenig Zeit. Finde ich super – ich meine das mit dem Nebenjob. Schade, dass es dir als Austauschschüler verboten ist, in Australien zu jobben. Das wäre keine schlechte Lernerfahrung 😀 Wenngleich du ja hier in Deutschland auch nicht untätig bist und sehr oft Babysitting machst. Ich bin sehr gespannt, wie das mit dem Onlinelernen in der Praxis dann funktioniert. Wann sind die Ferien eigentlich um?


Ein 13 Jahre altes Osterei | X+80

Foto: Pixabay.de

Frohe Ostern! Du bist zwar schon 15 Jahre alt und die Eiersuche gibt es schon seit ein paar Jahren nicht mehr, aber ein Ostergeschenk gab es bislang immer. Mir wird bewusst, dass wir es dir in diesem Jahr nicht persönlich überreichen können. Auch wird unser Päckchen in absehbarer Zeit noch nicht bei dir ankommen. Erstmals seit Wochen werde ich etwas melancholisch. Was so ein Feiertag doch auslösen kann. Mein Gedanke, zum Glück bist du über Weihnachten wieder hier 🙂 Mama und ich sind gerade aufgestanden. Wir rufen dich sofort an, es ist 16 Uhr bei dir. Du chillst und erzählst uns von den letzten Tagen bei dir. Du berichtest sogar von einem kleinen Wunder: Deine Gastmutter hat die letzten Weihnachtsdekoartikel weggeräumt. Sie selber ist im Hintergrund und du sagst: „Joy, I told my mother that you just removed the Christmas Decoration“. Sie muss herzlich lachen. Vermutlich findet sie das selber auch etwas strange 😀 How ever….
Heute am späten Nachmittag besucht ihr ein befreundetes Ehepaar und dessen Tochter. Abends wollt ihr gemeinsam kochen. Die Tochter ist 18 Jahre alt und du sollst mit ihr Ostereier suchen. Ich sehe es dir an: Genau dein Ding mit 15! 😀 Ich merke, es geht dir wirklich gut und das heitert mich auf. Ich bin schon ganz gespannt über dein Ostereiersucherlebnis in Australien.

By the way erinnere ich mich an dein erstes Eierfärben. Du warst knapp drei Jahre alt und hast von mir ein altes Hemd angehabt. Es war am 03. April 2007 und natürlich gibt es davon noch Fotos. Und es gibt sogar noch mehr: Das erstes Ei! Leider ist es dir später heruntergefallen. Ich habe damals die Schalen aufgesammelt und versucht, das Ei zu restaurieren. Es war mir so wichtig. Es war dein erstes selbst gefärbtes Osterei. Ich weiß nicht wofür ich das seinerzeit gemacht habe. Heute aber scheint ein guter Zeitpunkt zu sein, noch einmal danach zu schauen. Ich erinnere mich, Stück für Stück hatte ich es mit Gips ausgegossen um es so zu restaurieren. Es liegt seitdem im Keller an der Werkbank. Es fehlen nur noch zwei, drei Stückchen. Zeit, um es endlich für dich fertig zu machen mein Schatz! Happy Eggs!

Walk to sunrise | X+75

Foto: Privat

Als wir gestern in der Mittagszeit telefonierten war es bei dir kurz vor dem zu Bett gehen. Am darauffolgenden morgen wolltest du dir den Sonnenaufgang am Strand angucken gehen, sagtest du. Dafür müsstest du um 5:00 Uhr aufstehen. Mama sagte nach dem Telefonat, das wäre gar nicht deine Zeit und du würdest verpennen. Abends, als wir uns bettfertig machten, solltest du schon eigentlich schon auf dem Weg zum Strand sein. Wir haben es „kontrolliert“. Über WA warst du schon online, also konnten wir ja mal eben anrufen und checken 😉 Gesagt. Getan! Du warst auf dem Weg und überrascht, wie lange der Spaziergang doch dauert. Gute 40 Minuten bist du schon gelaufen, konntest aber deinen Strandabschnitt schon sehen. Das nächste Mal würdest du die Strecke dann lieber mit dem Fahrrad fahren wollen. Toll dachte ich. Was für schöne Momente du dort erlebst. Sonnenaufgang am Strand. Einfach so. Einfach vor der Haustüre. Kurz bevor ich das Licht ausmachte schrieb ich noch: „Gute Nacht Schatz, schick mir doch noch ein Bild von deinem Sonnenaufgang. Ich wünsche dir einen schönen Tag Süße“.

Heute morgen stehe ich auf und werde auch mit einem Sonnenaufgang beglückt. Mit dem Bild deines Sonnenaufgangs! Während bei mir jetzt der Tag beginnt, ist es bei dir schon wieder Nachmittag.

Foto: Privat

Corona, Corona, Corona… | X+66

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Quelle: https://www.health.qld.gov.au/

Irgendwie ist man aktuell nur mit Nachrichten von der Corona-Krise konfrontiert. Egal ob im Fernsehen, den Zeitungen, den sozialen Medien oder persönlichen Gesprächen. Alles dreht sich nur um Corona. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um negative Berichterstattungen. Ich muss echt aufpassen, dass ich mich von der Stimmung nicht anstecken lasse. Zugeben muss ich allerdings, dass ich in den letzten Tagen vermehrter die Lage in Australien beobachte. Ich lese bereits australische Nachrichten, im Besonderen das Townsville Bulletin. Diese Seite habe ich als Link gespeichert. Bei meinen Recherchen bin ich auch auf das Gesundheitsdepartment von Queensland gestoßen. Sehr interessant, auch hier setze ich einen Leselink. Das Department veröffentlicht täglich die Fallzahlen der mit Corona-Infizierten in den einzelnen Städten. Seit Tagen ist die Anzahl der Infizierten in Townsville unverändert: Nur 16 Personen. Das ist im Vergleich zu uns hier in Bonn sehr überschaubar. Wir melden aktuell 259 Fälle (Stand 29.03.2020).

Eben haben wir noch einmal telefoniert. In unseren Telefonaten versuche ich deine Stimmung einzufangen. Ohne dich mit dem Thema nerven zu wollen, frage ich vorsichtig nach der aktuellen Coronasituation bei dir. Ich spüre, das nervt dich. Du versicherst mir, dass es für dich vollkommen in Ordnung ist. Deine Gastmutter arbeitet aktuell von zu Hause aus. Hier berichtest du von einer skurrilen Situation die mich echt lachen lässt: Zuvor muss man wissen, deine Gastmutter ist in Weihnachtsdekoration vernarrt. Sie liebt Weihnachten und kauft nahezu alles im Sale, was mit Weihnachtsdeko zu tun hat. So ist es für dich auch völlig normal, dass im März dort noch vier Weihnachtsbäume im Haus aufgebaut sind und überall Weihnachtsdeko hängt. Daran hast du dich gewöhnt. Strange! Nun gab es bei deiner Gastmutter ein Problem beim Homeofficezugang zu ihrem Department. Ihr Chef kam persönlich vorbei und wollte das Problem lösen. Was hat deine Gastmutter gemacht? Sie hat kurzerhand die Weihnachtsdeko abgehangen und die Weihnachtsbäume in deinem Zimmer „versteckt“. Für dich eine gute Gelegenheit, das Thema „Rückbau Weihnachtsdeko“ noch einmal anzusprechen. Ich bleibe gespannt.

Wir haben 18:00 Uhr bei uns, es kommen Fotos über unseren Familienchat herein. Warum schläfst du nicht, frage ich mich. Bei dir ist es jetzt 2:00 Uhr in der Nacht. Deine Antwort: Weil ich wach bin. Aha, nicht gerade erschöpfend die Antwort, aber sicherlich richtig 😀 Die Fotos sind von heute Abend mit einer Freundin. Ihr seid zum Sonnenuntergang noch etwas schwimmen gewesen. Einfach Mega. Die Bilder spiegeln eure Gelassenheit und Lebensfreude wider. Schön, dass ihr euch nicht von den ganzen negativen Nachrichten anstecken lasst.

Meine abgespeicherten Links:
Townsville Bulletin: https://www.townsvillebulletin.com.au/
Department of Healts: https://www.health.qld.gov.au/

Calm down in Down Under | X+58

Foto: Privat

Hier bei uns in Deutschland, bzw. in ganz Europa, überschlagen sich die Geschehnisse in Sachen Corona-Krise. Die Nachrichten und soziale Medien kennen nur noch das Thema. Obwohl ich ein sehr positiv denkender Mensch bin und bei mir das Glas meistens halb voll, denn halb leer ist, kann das einen mitunter selber schon einmal runterziehen. Umso schöner, wenn von dir dann einfach zwischendurch Bilder kommen die ablenken. Die aktuellen Bilder zeigen eine idyllische Landschaft – ich finde, sie wirken sogar beruhigend. Etwas Beruhigung täte uns jetzt allen ganz gut. Lassen wir die Bilder der unberührten Natur Australiens einfach einmal wirken…

Corona betrifft dich mittelbar | X+53

Foto: Privat

Eine WA-Nachricht kommt. Deine Gastschwester müsse wegen der Corona-Krise Australien verlassen und vorzeitig nach Hause fliegen. Sie kommt aus Norwegen und die Behörden dort haben Sorge, dass sie bei einer Verschlimmerung der Lage nicht mehr in Norwegen einreisen dürfe. Puh, als ich diese Nachricht lese, rutscht mir erst einmal das Herz in die Hose. Was ist mit dir? Aber ich besinne mich und erkenne die Intention: Das Auslandsjahr endet für deine Gastschwester ohnehin in knapp drei Monaten und aktuell „plant die Welt“ eben recht kurzfristig. Vielleicht können wir noch nicht absehen wie es in zwei oder drei Monaten aussieht, aber in acht Monaten sollte sich die Lage doch wieder beruhigt haben. Dann wäre nämlich dein Auslandsjahr offiziell zu ende. Du schreibst, du hättest mit Corona kein Problem und würdest dir auch keine Sorgen machen. Eine gewisse Sorglosigkeit ist OK, denke ich. Dennoch gebe ich dir ein paar Tipps an die Hand, wie man aktuell mit der Situation umgehen könnte. Dass man sich öfters die Hände waschen sollte und vielleicht auch bei wirklichem Bedarf mal desinfizieren könnte, lass ich nur nebenbei fallen. Das weißt du ohnehin. Doch dann fragst du, ob auch du gegebenenfalls wegen der Krise nach Hause müsstest. Hieran erkenne ich, dass dich das Thema doch nicht so kalt lässt. Ich erkläre dir meine ganz persönliche Meinung dazu und das beruhigt dich. Wir tauschen uns noch etwas aus und du schickst ganz bezaubernde Bilder von dir.