Nur noch 12 Tage bis du zurück bist. Das ist ein wenig wie „wir bekommen ein Baby“ 🙂
Mamas beginnen dann ja bekanntlich mit dem Nestbau. OK, dein Nest steht schon seit ein paar Jahren, ist aber seit mehr als 300 Tage etwas verwahrlost. Wir waren kaum in deinem Zimmer, ich hin und wieder mal für´s Klavierspielen – das war es aber auch schon. Heute hat Mama begonnen, dein Zimmer wieder herzurichten. Von der Dachspitze bis zum Boden alles blitzeblank gewienert. Die Fenster geputzt, die Deko ins rechte Licht gerückt, alles gewaschen, gebügelt, bezogen – und so weiter. Sie war echt fleißig. Wir merken, dass wir beide langsam unruhig werden. Die letzten Tage fangen an, sich zu ziehen. Aber auch die werden wir – was bleibt uns anders übrig – schaffen.
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Die Australische Regierung lässt uns wissen, dass dein Visum in Kürze auslaufen wird. Gedanklich sind wir ja schon ein paar Tage im Modus „Endspurt“. Gerade erst hast du erfahren, dass es eine erneute Flugplanänderung gibt. Du fliegst jetzt sehr früh von Townsville nach Sydney und hast dort einen neunstündigen Aufenthalt. Viel zu lange, denke ich. Was willst du neun Stunden auf dem Flughafen machen? Koffer unterbringen und noch einen Abstecher rein nach Sydney? Auf keinen Fall! Das wäre mir viel zu gefährlich. Sydney ist nicht eben mal Bonn oder Köln. Nein, kommt nicht in Frage. Die pragmatischste Lösung ist ein Zimmer im Flughafenhotel. Da kannst du dich ausruhen, rumgammeln, Fernsehen gucken und entspannt was essen. Bevor es dann weitergeht hast du auch noch Gelegenheit, dich frisch zu machen. Checken wir mal ab, was es da für Möglichkeiten gibt.
Das Rydges Sydney Airport Hotel liegt direkt gegenüber dem internationalen Flughafen und bietet einen kostenfreien Transfer vom Terminal des Inlandsflughafens Sydney mit einem Flughafenbus. Perfekt. Buchen! Auf die paar Dollar kommt es jetzt auch nicht mehr an 🙂
Ansonsten merke ich, dass meine Ruhe und Gelassenheit langsam schwindet. Ich erwische mich dabei, wie ich gedanklich schon wieder alle „Eventualitäten durchspiele“. Ich habe angefangen, eine To Do Liste zu erstellen und arbeite die ersten Punkte bereits ab. Heute habe ich noch einmal dein Konto mit einem „Notgroschen“ gefüllt. Mir ist es wichtig, dass du im Falle des Falles Zugriff auf genug Debit hast.
In unseren Telefonaten merke ich, dass auch dir offensichtlich mehr und mehr bewusst wird, dass sich dein Auslandsjahr dem Ende zuneigt. Hin und wieder bemerke ich eine leichte Melancholie. Auch wenn du dich riesig auf zu Hause und auf uns freust, unbewusst weist du, dass du einige Dinge in dieser Form nicht mehr erleben wirst. Einfach mal Abends spontan am Strand mit Freunden sitzen und den Sundowner zuschauen. Oder die unbeschreibliche Natur Australiens genießen. Deinen Lieblingsplatz am See besuchen, wie du sagst. Einen weiteren Lieblingsplatz wirst du mit deiner Gastmutter noch einmal am Wochenende aufsuchen – ihr reist noch einmal in das tolle Hotel nach Cairns. Toll, dass sie das mit dir macht!
Ich bin so froh, dass du diese tolle Erfahrung gemacht hast und dich so klasse dort durchgeschlagen hast. Doch noch mehr Freude ist bei dem Gedanken in mir, dich in 15 Tagen endlich wieder in die Arme zu nehmen.