Gefühlt steht halb Australien gerade in Flammen. Die Nachrichten überschlagen sich und auch an uns geht das nicht einfach so vorbei.
Viele Freunde und Bekannte fragen, wie sieht es aus?
Schaut man sich eine aktuelle Brandkarte an, ist die Region Queensland bei all dem Unglück nicht sonderlich von den Buschbränden betroffen. Der Ort Townsville, wo Alina wohnen wird, ist weit genug von den großen Bränden entfernt.
Auch unsere Agentur hält das Risiko einer Einreise für sehr überschaubar. Selbst Joys, die Gastmutter von Alina, ist recht entspannt.
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…waren u.a. die Schlagworte um ein geeignetes Konto für unsere Tochter zu finden. Banken gibt es ja wie Sand am Meer – entsprechende Konten für Minderjährige auch. Schließlich wollen die Banken ihre Kunden ja recht frühzeitig an sich binden. Aber es gibt gewaltige Unterschiede und die galt es herauszuarbeiten.
Nach langen Recherchen stand fest: Für Australien reicht letzten Endes eine Kreditkarte – auch für Bargeldabhebungen. Demnach beschränkte sich die Suche anschließend nur noch auf eine Bank, welche eine Kreditkarte für Minderjährige anbietet und diese auch noch kostengünstig ist.
Schnell war klar, dass unsere Tochter keinen Zugriff mittels Kreditkarte auf unser Gemeinschaftskonto haben kann. Da spielen die Banken nicht gerne mit. Die Alternative ist eine eigene Kreditkarte auf Guthabenbasis – eine so genannte Prepaidkarte.
Machen wir es an dieser Stelle kurz: Als sinnvollste Variante erschien mir das DKB-Cash u18 Konto der DKB-Bank.
Hierzu schreibt die Bank selber auf Ihrer Webseite (Stand 08.01.2020):
Was bedeutet „weltweit kostenlos“?
Grundsätzlich erhalten alle Neukunden mit Eröffnung des DKB-Cash für 1 Jahr den Status Aktivkunde. Damit profitieren sie mit der DKB-VISA-Card vom weltweit kostenlosen Bezahlen und Abheben an Geldautomaten. Erfolgt ein monatlicher Geldeingang von mindestens 700 Euro, bleibt der Aktivkunden-Status erhalten.
Mit der DKB-VISA-Card sind alle Zahlungen und Bargeldabhebungen innerhalb des Euroraums in Euro für alle Kunden seitens der DKB AG kostenlos.
Zahlungen und Bargeldabhebungen außerhalb des Euroraums oder in anderen Währungen sind für Aktivkunden ebenfalls seitens der DKB AG kostenlos. Für Kunden ohne Aktivkunden-Status fällt für diese Transaktionen ein Auslandseinsatzentgelt in Höhe von 1,75% des verfügten Betrags an.
Für Bargeldabhebungen gilt zudem für alle Kunden eine Mindestverfügung von 50 Euro (bzw. Gegenwert in Fremdwährung). Mit der optionalen, kostenpflichtigen Mini-Bargeld-Option können auch Beträge unter 50 Euro (bzw. Gegenwert in Fremdwährung) am Automaten abgeholt werden.
Hinweis: Es ist möglich, dass Händler oder Geldautomatenbetreiber zusätzliche Entgelte für die Nutzung erheben. Darauf hat die DKB AG keinen Einfluss. Diese Entgelte erstattet die DKB AG nicht.
Das Handling des Kontos und der Visa-Prepaidkarte ist hervorragend und über eine App intuitiv gut steuerbar. Der einzige Wermutstropfen ist, dass man als Erziehungsberechtigter selber ein Konto bei der Bank unterhalten muss. Denn dasDKB-Cash u18 Konto ist ein „Unterkonto“ eines Erwachsenen.
TIPP: Frühzeitig das Konto eröffnen. Man muss einige Urkunden (Geburtsurkunde etc.) einreichen und ggf. müssen diese zuvor noch einmal von den Ämtern beglaubigt werden. Auch sollte man die Steuer-ID des Kindes bereithalten – nach dieser wird ebenfalls gefragt.
Für ältere Menschen sind Veränderungen ja bekanntlich weniger gut zu ertragen. Alles an ihrem Ort zu wissen, gibt schließlich ein Gefühl von Vertrautheit und damit Sicherheit. Unsere Tochter hat noch zwei Oma´s und einen Opa. Alle gehen mit der Tatsache des Auslandsjahres völlig anders um.
Meine Mutter ist 76 Jahre alt und sorgt sich sehr. Ihre Gedanken gehen dahin, dass sie unsere Tochter „für immer“ verabschieden und nicht mehr sehen wird. Sie ist der festen Überzeugung, dass sie aufgrund ihres Alters vor der Rückkehr von unserer Tochter versterben wird. Gut, wenn es danach geht, hat meine Mutter mehr als 10 Leben – denn die Sorge begleitet sie schon seit Jahren…
Wir haben ihr erklärt, dass sie mit Alina nicht nur telefonieren kann, sondern sie mittels Videokonferenz dabei auch sehen kann. Wie das funktioniert, kann sich meine Mutter nur schwer vorstellen. Darum haben wir heute kurzum einen Test gemacht. Alina war bei uns zu Hause und ich bin zu meiner Mutter gefahren – ausgestattet mit einem Tablett und entsprechender Videofunktion.
Ein wenig tippen, schalten und klingeln – Zack, die Verbindung stand. Für meine Mutter wie ein kleines Wunder hatte sie nun einen guten Eindruck davon, wie sie in den kommenden 11 Monaten mit ihrer Enkelin Kontakt halten wird.
TIPP: Ältere Menschen sehr frühzeitig in das Geschehen einbinden. Über ihre Sorgen und Nöte offen sprechen. In unserem Fall konnte die „Häusliche Videokonferenz“ deutlich zur Beruhigung beitragen.
Wir sind auf einer Kreuzfahrt quer durch die Vereinigten Arabischen Emirate. Damals war es noch nicht so verpönt, mit einem Kreuzfahrtschiff die Welt zu erkunden. Einer der Stopps führte uns nach Maskat im Oman. Unser Guide, ein 25-jähriger junger Mann, begleitet uns mit dem Bus. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt über sein Sabbaticaljahr, welches er auf dem Kreuzfahrtschiff als Tourguide verbringe. Er schildert uns seine Erlebnissen und schwärmt von dieser tollen Erfahrung. Unsere Tochter hört ganz gespannt zu und stellt ihm viele Fragen.
Wir fragen uns, ob Alina sich auch einmal ein Jahr fern der Heimat vorstellen könne? Ihre Antwort: „Niemals werde ich Mama und Papa“ so lange verlassen.
Sie war damals 11 Jahr alt. 1.393 Tage später sollten wir eines Besseren belehrt werden 🙂
mein Name ist Tom und ich bin Vater einer 15-jährigen Tochter, die in 19 Tagen für 11 Monate ein Auslandsjahr in Australien absolvieren wird. Heute habe ich mich entschieden, meine Erfahrungen, Gefühle, Probleme, Fragestellungen in diesem Zusammenhang festzuhalten.
Dieser Blog kann als Informationsquelle für alle zukünftigen „Auslandsjahreltern“ dienen aber auch für Freunde und Bekannte in der Ferne, um über unsere Tochter informiert zu bleiben.
Allen Lesern wünsche ich viel Spaß auf dieser „gemeinsamen Reise“.