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Wir hatten gestern unseren Tollitätenempfang in der Praxis. Nach allen Aufbauarbeiten und Vorbereitungen habe ich dir ein Video geschickt. Bei dir war es fast schon Mitternacht. Du hast das Video nur mit einem traurigen Emoji kommentiert. Dieses Jahr bist du leider nicht dabei. Von dem Empfang senden dir Schelly und Caroline Bilder und Videos – so bist du fast live dabei. Es ist bei dir jetzt schon weit nach Mitternacht, aber du hast ja Wochenende. Wie zu erwarten, ging unser Empfang wieder sehr lange und den krönenden Abschluss haben wir mit „dem Rest“ bei Niki und Irene im Adler gemacht. Mittlerweile ist es bei dir morgens und du bist schon wieder wach. Plötzlich hält Schelly uns ihr Mobil hin – ein Videotelefonat mit dir. Jetzt bist du irgendwie mitten in unserer Runde. Wir können nicht viel verstehen, es ist zu laut. Aber alle sehen dich und du uns, ein großer Schwenk durch die Runde. Ich merke es dir an, du bist gerade sehr traurig. So weit weg und doch wieder so nah. Ich spüre, mir schießen Tränen in die Augen und drehe mich weg. Ich will nicht, dass du mich weinen siehst. Die Emotionen überrollen mich gerade. Vielleicht auch deswegen, weil von uns die „Last“ nach dem Empfang abgefallen ist. Es ist ja doch immer mit viel Arbeit und Aufregung verbunden. Alle verabschieden sich von dir. Wir feiern weiter.
Zu Hause angekommen rufen Mama und ich dich noch einmal an. Bei dir ist es jetzt kurz vor Mittag. Auch dir fällt es gerade schwer und dir rollen Tränen über die Wangen. Ich denke, wir hätten dich besser nicht so intensiv an unserem Empfang teilnehmen lassen. Klar, du kennst alle Leute, du weißt wie wir feiern und bist jetzt nicht dabei. Das erste Heimweh ist da. Es fällt mir sehr schwer, dich gerade so traurig zu sehen. Wir sprechen dir gut zu und versuchen, deine Gedanken wieder auf die tollen Erlebnisse in Australien zu lenken.
Ein ganz normaler Prozess. Wir wussten, Heimweh wird kommen. Du durchläufst gerade unterschiedliche Phasen. Ich nehme mir noch einmal das Elternhandbuch der Organisation vor. Heimweh ist auf Seite 26 beschrieben. Dort steht: Häufig kann Heimweh an Tagen auftreten, die Sie mit Ihrem Kind normalerweise gemeinsam verbringen, wie Weihnachten, Feiern, etc. (…) durch Telefonate oder intensive Kontakte wird Heimweh eher noch verstärkt. Ich denke das stimmt und überprüfe für mich noch einmal unser „Kontaktverhalten“. Gerade die heutigen technischen Möglichkeiten lassen uns, trotz der Ferne, so nah zusammenrücken.
